Fälschungen
Wie alles was wertvoll ist, reizen auch Münzen zum fälschen. Falls sie meinen das rentiert sich nicht, irren sie gewaltig. Münzen zu fälschen ist im Vergleich zu Banknoten nicht sehr schwierig. Auch ist das Risiko mit einer gefälschten Münze aufzufallen wesentlich geringer als mit einer gefälschten Banknote. Wer schaut sich schliesslich schon eine Münze genau an?
Wie kommt es nun zur Rentabilität? Eine berechtigte Frage. Schliesslich fällt man doch ziemlich auf, wenn man seinen Neuwagen mit lauter 2¤-Stücken bezahlt. Das Prinzip der Falschmünzerei von Umlaufmünzen zielt daher in eine andere Richtung: Die möglichst breite Streuung. Wie soll sich das für den Fälscher aber lohnen? Selbst wenn er 10 mal am Tag für 20¤ einkauft und ausschliesslich mit gefälschten 2¤-Stücken bezahlt, wird er nicht reich. Spätestens am dritten Tag steht seine Wohnung voller billigem Plunder und einen Neuwagen hat er erst noch nicht. Die Falschmünzer gehen daher einen ganz anderen Weg. Sie suchen sich bevorzugt Touristen um das Falschgeld zu verteilen. So wird ihnen z.B. ein Sack mit 500 Münzen für den halben Nennwert angeboten. Fälschungen sind zwischenzeitlich teilweise so gut, das selbst Fachleute Probleme haben sie als falsch zu erkennen. Wer geht auf so ein Angebot nicht gern ein, vor allem wenn noch eine gute Geschichte über die Herkunft der vielen Münzen dazukommt und warum der Besitzer mit ihnen nichts anfangen kann. Um bei dem Beispiel von 500 x 2¤ zu bleiben. Der Fälscher macht mit einem Schlag 500 ¤ Gewinn (abzüglich seiner geringen Herstellungskosten) und das Verteilungsrisiko trägt ein vollkommen Unwissender. Wenn er dieses Geschäft 10 mal am Tag macht kann er einen guten Gewinn einstreichen. Die kleinsten ¤-Fälschungen von denen ich bislang gelesen habe sind übrigens 50 Euro-Cent Stücke.
Leider sind die Staatsbanken sehr zurückhaltend in den Informationen über Münzfälschungen. Dei einzigste Saatsbank von der ich weiss, das sie über einige Fälschungen im Internet informiert, ist die Schweizer. Falls es sie interessiert, unter der Homepage der Staatlichen Schweizer Münze (swissmint) finden sie einige Informationen zu gefälschten Schweizer Münzen. Am unteren Ende dieser Swissmintseite finden sie unter der Überschrift "Merkblätter Falschgeld" drei *.pdf Dateien, auf denen auf konkrete Fälschungsmerkmale einiger Schweizer Münzen eingegangen wird.
In Grossbritannien gibt es z.B. die unbestätigte Schätzung das 1% der umalufenden 1 Pound Münzen gefälscht sind. Wenn man überlegt, das bis zum 31.12.2005 laut Royal Mint fast 1,5 Milliarden Pound in Form von 1 Pound Münzen ausgegeben wurden, bedeutet das, das ca. 15 Million Pound Falschgeld allein in dieser Form im Umlauf sind. Da soll nochmal jemand sagen, Kleinvieh macht keinen Mist.
Bislang gelang es mir immerhin schon, über eine alte Sovereign-Fälschung Informationen zu finden. Unter diesem Link finden sie weitere Informationen darüber.